Berichte November 2005


13. November 2005/diet-gw
Volkstrauertag in Reicholzried
Bei schönstem Herbstwetter konnten heuer die Mitglieder der Krieger- und Soldatenkameradschaft Reicholzried ihre in den Kriegen gefallenen und vermissten Kameraden ehren. Nach einem Salutschuss marschierten die Kameraden und Reservisten, Vertreter der Marktgemeinde, wie auch die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, mit der Musikkapelle zur Pfarrkirche. Der Gottesdienst, den die Musikkapelle mit der traditionellen Schubertmesse begleitete, wurde von Pater Stephan gehalten. Dieser sagte, dass es an uns liegt, den Frieden zu bewahren, denn Opfer sind auch alle Ehrung KriegerdenkmalAngehörigen. Nach dem Gedenkgottesdienst fanden die Ansprachen zum Volkstrauertag am Kriegerdenkmal von Kameradschaftsführer Joachim Hartmann und Bürgermeister Hans-Peter Koch statt. Die Namen, die im Kriegerdenkmal eingemeißelt sind, verdeutlichen unsagbares Leid, das vielen unserer Dorfbewohner angetan wurde. Hartmann berichtete aber auch von der anderen Seite, von einem zwischenzeitlich verstorbenen amerikanischen Kriegsgefangenen, der in Reicholzried untergebracht war. Dieser bedankte sich noch in einem Brief für die menschliche Behandlung durch die Reicholzrieder Bürger während seiner Gefangenschaft.
Ein Volk, das seine Toten ehrt, ehrt sich selbst und wird daraus Kraft schöpfen, den Weg zu neuem Leben zu suchen, so Bürgermeister Hans-Peter Koch. Es sind inzwischen über 60 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen und trotzdem mussten Millionen von Mitmenschen eines gewaltsamen Todes sterben. Die Lebenden stehen in der Verantwortung alles zu tun, um Kriege unmöglich zu machen. Der alljährliche Volkstrauertag soll uns daran erinnern.
Es wurden Kranzgebinde als Zeichen der Verbundenheit niedergelegt. Als sich die Fahnen senkten und Böllerschüsse abgefeuert wurden, gedachten die Anwesenden der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege, aber auch der Opfer der neuzeitlichen Kriege.
Unter den Klängen der Musikkapelle zogen die Kameraden anschließend zum Schützenheim, wo die Jahresversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft abgehalten wurde. Vorstand Hartmann dankte allen für die Teilnahme an der Gedenkfeier. In der Kameradschaft sind es derzeit noch 12 Veteranen. Mit einem Bildervortrag vom 1. Gebirgssanitätsregiment in Kempten wurde den heutigen Mitgliedern der Kameradschaft beeindruckende Momente von Soldaten im Auslands-Hilfseinsatz nahe gebracht. Bürgermeister Koch betonte, dass gerade nach 60 Jahren Friede in Europa jeder einzelne aufgerufen ist, angefangen in der eigenen Familie, mit dem Erhalt des Friedens, zu beginnen. Nach dem traditionellen 12.00-Uhr-Gebet wurde die Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Reicholzried beendet. An einem Volkstrauertag gilt es daran zu erinnern, welch Furchtbares den Menschen und Völkern in den vergangenen Kriegen angetan wurde, um solches nicht zu wiederholen.